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Mythologie

 

In der Glaubenswelt der Ureinwohner  gab es die verschiedensten Gottheiten und Dämonen,
über die es aber kaum noch Überlieferungen gibt.

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Legende: Eines Tages begegnete König Tuku Ihu zwei schlafenden Dämonen,
die unbekleidet im Schatten eines Baumes lagen. Sie waren knochendürr.
Wieder zuhause schnitzte der König die zwei nackten hässlichen Körper
der Dämonen aus Holz und stellte sie vor seine Hütte.
Als bald darauf die Dämonen die Figuren vor Tuku Ihus Haus sahen, flohen sie, wütend darüber,
dass sie sich vor den Menschen lächerlich gemacht hatten, für immer von der Insel.

Daraufhin  wurden an jeder Hütte solche Figuren - genannt Kavakava - zum Schutz vor Dämonen angebracht.

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Aku Aku: Ahnen, die aus irgend einem Grunde nicht in die Totenwelt eingehen konnten, geisterten über die Insel.
Sie konnten mal gut,  mal böse sein. Durch verschiedene Rituale versuchte man, sie freundlich zu stimmen.
Als sogenannte Aku Akus wurden sie in Form einer Holzfigur in die Hütten gestellt.

Jeder Stamm, jede Familie hatte ihre eigene Höhle mit Kultgegenständen und ihre eigenen Aku Akus.

 

Nach dem Sieg der Kurzohren und der Zerstörung der Ahus mit den Moai, die die Langohren zu Ehren ihrer Ahnen aufgestellt hatten,
etablierte sich unter der Herrschaft der Kurzohren der Kult des Make Make und des Vogelmannes.

 

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Foto: Wikipedia

Make Make und der Vogelmann

Make Make ist der Hauptgott und gilt als Schöpfer der Welt.
Seine Darstellung beschränkt sich immer nur auf sein Gesicht.

 

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Legende: Als Make Make eines Tages in einer mit Wasser gefüllten Kalebasse sein Spiegelbild sah,
setze sich ein Vogel auf seine Schulter, und er sah im Wasserspiegel sein Gesicht mit einem Schnabel und Vogelschwingen.
Er hauchte dem Bild Leben ein und schuf so den Vogelmenschen - seinen Sohn.

 

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Der Vogelmann (-mensch)

stellte die höchste religiöse Instanz dar und galt als Mittler zwischen Make Make und den Menschen.

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Jedes Frühjahr, wenn die Seeschwalben zu Brüten auf die Insel Motu Nui kamen, versammelten sich die Würdenträger und Priester in Orongo, um in einem zweiwöchigen Fest einen neuen Vogelmann zu ermitteln.

Jeder Stamm stellte einen jungen Mann zum Wettkampf.
Sieger wurde derjenige, der als erster ein Seeschwalbenei heil auf die Insel zurückbrachte.

Von Orongo aus kletterten die jungen Männer die 300 m hohe Steilwand zum Meer hinunter und schwammen auf Binsenflössen -
auf denen sie auch Nahrung mitführten - die ca. 2 km  zur Insel Motu Niu.

Dort warteten sie in Höhlen, bis das erste Ei gesichtet und an sich genommen werden konnte.
Das Ei wurde in einem Bastkörbchen an die Stirn gebunden und noch einmal musste die lange Strecke
und die Steilwand hoch nach Orongo bewältigt werden.

Ein gefährliches Unternehmen: Haie, Brandung, Klippen und Steilwand kosteten so manchen jungen Mann das Leben.

Durch den Sieger wurde sein Stammesführer zum Vogelmann.
Der junge Mann bekam eine Belohnung und musste für kurze Zeit zurückgezogen leben und sich gewissen Ritualen unterstellen.

Dem Stammesführer - nun   Vogelmann - wurden die Haare geschoren und er musste ein Jahr lang asketisch in einer fast dunklen Hütte leben.
Er durfte die Sonne nicht sehen, sich nicht waschen und sich weder Haare noch Nägel schneiden und keinen Menschen berühren.
Nur ein Diener durfte ihm Nahrung bringen.


Nach einem Jahr kehrte er ins normale Leben zurück, blieb aber eine hochgeachtete Persönlichkeit.
Der Stamm des Vogelmannes gewann durch ihn erheblich an Macht und Ansehen.

Noch bis 1866 wurde dieser Kult praktiziert, danach versuchten Missionare christliche Werte zu vermitteln. 

Letztendlich setzte sich gegenseitige Toleranz durch, wofür die katholische Kirche in Hanga Roa ein Beispiel bietet:
Das Portal zieren Symbole der Rapa Nui und der Christen und in der Kirche hängt ein grosser Vogelmann.

 

 

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Tapati-Fest

Seit den 1970er Jahren findet jedes Jahr im Februar das zweiwöchige Tapati-Fest statt,
um den Erhalt der Rapa Nui Kultur zu fördern.
Mehrere Mannschaften treten zu Sing-, Tanz -,  Kostüm-
und  Sportwettbewerben an.
Die Kandidatin der Mannschaft mit den meisten Punkten
wird für ein Jahr Inselkönigin.
Die Sportwettbewerbe erstrecken sich über die ganze Insel mit Reiten, Schwimmen, Laufen usw.
Am spektakulärsten ist die "Schlittenfahrt" auf Bananenstämmen.
Obwohl das Fest inzwischen sehr viele Touristen anlockt, bewahrt das Fest noch sein unkommerzielles Flair.

 

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