Termiten III

So sieht in etwa ein Termitenbau von Innen aus, allerdings um Einiges filigraner.

Gänge und Lüftungsschächte durchziehen den Bau.

Unterirdische Gänge führen für die nächtliche Nahrungsbeschaffung nach draussen.

Bis zu 40 m tief können die Gänge bis zum Grundwasser (X) sein.

Im Zentrum - 50 bis 150 cm tief - liegt die Königinnenhöhle (X).

Des weiteren gibt es Brut- und Kinderzimmer (X) und Pilzgärten (X).

Die Arbeiter

Bis auf die Verteidigung erledigen die Arbeiter alle anfallende Arbeit. Sie transportieren die Eier ins Brutzimmer, füttern Larven, Königin und
        Soldaten, die wegen ihrer grossen Kiefer alleine keine Nahrung aufnehmen können. Sie beschaffen Nahrung von Aussen, legen die Pilzgärten an und erledigen alle Bau- und Reparaturarbeiten.

Die Soldaten

Sie bewachen die Königin in ihrer Höhle und zusätzlich den ganzen Bau. Wird der Bau beschädigt, erscheinen zuerst die Soldaten und rufen, wenn die Luft rein, ist die Arbeiter. Je nach Art, haben die Soldaten unterschiedliche Waffen. Mit starken Kiefern - oft gepaart mit Gift -
können sie sich zu Tausenden in größere Angreifer verbeissen. Eine solche Attacke überleben sie nicht. Andere versprühen aus einer Kopfdrüse Gift oder eine klebrige Flüssigkeit, mit der sie den Feind bis zur Unbeweglichkeit verkleben.
Der Vorrat an Gift oder Kleber kann 35 % ihres Körpergewichts ausmachen.

Das Baumaterial

Sand und Erde wird von unten hochgeholt und mit einem Sekret vermischt, danach zu kleinen Kügelchen gedreht und an der Baustelle eingesetzt - sie werden hart wie Zement. Kaum vorzustellen, wie viele Kügelchen es braucht für einen 7 Meter hohen Bau.

Ernährung

Bekanntermassen ernähren sich Termiten von Holz - aber sie können es nicht verdauen. Mithilfe besonderer Darmbakterien wird das Holz aufgespalten und nach dem Ausscheiden teils verfüttert und teils als Humus für die Pilzgärten verwendet.
Diese Pilze dienen dann der weiteren Ernährung.

Wie lange lebt ein Termitenstaat?

Stirbt die Königin, stirbt auch der Staat. Eine Königin kann 25 bis 30 Jahre alt werden. Arbeiter und Soldaten  werden nur 3 bis 5 Jahre alt.
Zerstörungen, Überschwemmungen, zu grosse Trockenheit etc. sind die anderen Gründe.

Feinde

Ameisenigel und -bär, Erdferkel, Gürteltier, Gekkos usw. fressen fast ausschliesslich Termiten. Auch Schakale, Wildschweine, Affen,  Mäuse,Pfaue, Wildhühner, Spechte, Fledermäuse, Spinnen, Skorpione, Käfer und die Erzfeinde - die Ameisen (warum sie so gefürchtet sind, konnte ich leider nicht rausfinden) fressen gerne Termiten. 

Ein neuer Staat entsteht.

Kurz nach der Regenzeit schwärmen Tausende geflügelte und sehende weibliche und männliche Wesen aus einem Bau.
Wahrscheinlich sind sie aus normalen Larven durch spezielle Fütterung entstanden.

Aber auch ihre Feinde wissen um diesen Termin und warten schon rund um den Bau auf die reichliche Beute.

Obwohl diese Termiten schlecht fliegen können, reicht es doch eine gewisse Entfernung zum Herkunftsbau zu erreichen
um sich mit Individuen anderer Bauten zu vermischen und so schliesst sich der Kreis - siehe Termiten II

Hier ein sehenswertes Video von National Geographic.

In eigener Sache

Die Bücher, aus denen ich diese Fakten entnommen habe, stammen aus der Zeit um 1930.
Neuere Literatur konnte ich leider nur zur Termitenbekämpfung finden. Und auch das Internet war wenig hilfreich.
Natürlich ist alles viel komplexer, als ich es in diesem Rahmen darstellen konnte.

Über Tips zu weiterführender Literatur würde ich mich freuen.

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