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Frühgeschichte

1986 gefundene Steinwerkzeuge belegen, dass schon vor gut 50 000 Jahren Menschen auf dem Gebiet der heutigen Mongolei  lebten.

Aufgrund des rauhen Klimas und der spärlichen Vegetation der mongolischen Steppe war nur Viehzucht auf nomadischer Grundlage möglich. Schon früh wurden die kleinen, schnellen Pferde gezähmt, sodass auch weitere Entfernungen zurückgelegt werden konnten.

Erste schriftlich Zeugnisse gibt es über die Xiongnu, die vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 2. Jahrhundert n.Chr. in den Steppengebieten lebten, in Nachbarschaft mit dem fruchtbaren und reichen chinesischen Norden. Immer wieder drangen die Xiongnu nach China ein und verschwanden dann schnell mit der Beute in den Weiten der Steppe - für chinesische Krieger unerreichbar.
Durch den Bau der Großen Mauer versuchte sich China - wenig erfolgreich - zu schützen.
Aufgrund innerer Streitigkeiten zerfiel letztendlich die Macht der Xiongnu.

Wechselvolle Zeiten mit rauhen Sitten folgten. Stammesfeden beherrschten die Szene.
Frauen wurden geraubt und wieder zurückerobert und dabei ganze Stämme vernichtet.

So ging es weiter bis zur Zeit des Dschingis Khan ( um 1200).

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Dschingis Khans Vater wurde vergiftet, seine Frau geraubt - Grund genug für Rache. Verbündete wurden gefunden und wieder verraten. Letztendlich gründet sich Dschingis Khans kriegerischer Erfolg darauf, dass seine Krieger sich von ihren Stammesverbänden lossagten bzw. lossagen mussten und sich mit Leib und Seele nur ihm unterstellten.
So spielte es keine Rolle mehr von welchem Stamm oder aus welchem Land ein Krieger kam. 
Besiegte Feinde wurden nicht mehr getötet, sondern den Streitkräften einverleibt.
Als Dschingis Khan später auf sesshafte Völker stieß, änderte sich diese Praxis. Da er mit Bauern als Krieger nichts anfangen konnte,
wurden sie kurzerhand getötet.

Nebenbemerkung: Dschingis Khan richtete ein Postsystem ein, das in nur 5 Tagen eine Strecke von 1500 km bediente.
Das entspricht etwa der Strecke Berlin-Paris, für die man noch im 18. Jahrhundert mindestens 3 Wochen benötigte.

Nach Dschingis Kahn wurde das Reich unter seinen Nachkommen aufgeteilt. Streit, Intrigen und Mord schwächten das Reich mehr und mehr.

 

Mongolei - zwischen Russland und China

Die Mandschu, ein den Mongolen verwandtes Reitervolk im Norden des Landes, errang letztendlich die Macht in China.
Im 17. Jahrhundert kam die Mongolei unter chinesische Verwaltung. Nach dem Sturz des letzten Kaisers von China (1911)
konnte sich die Mongolei von China lösen und proklamierte sich als selbständiger Staat.

Um ihre Unabhängigkeit gegenüber China zu verteidigen, brauchte die Mongolei Bundesgenossen. Diese fand sie in St. Petersburg -
allerdings nach einigem Zögern, denn Russland wollte einen Konflikt mit China vermeiden.

Im Vertag von Kjachta 1915 zischen Russland, China und der Mongolei wurde festgelegt, dass die Mongolei keine Außenpolitik ohne Genehmigung Pekings betreiben darf,  wobei Peking zuvor eine Abstimmung mit dem Zaren suchen muss. Weder China noch Russland sollten die Mongolei besetzen. Doch schon 1919 nutzte China die durch revolutionäre Wirren bedingte Schwäche Russland und besetzte die Mongolei.

Graf von Ungern-Sternberg - der verrückte Baron - war ein zaristischer Offizier, der sich den Widerständlern anschloss und später vor der
Roten Armee fliehen musste. Mit 1000 Soldaten gelang es ihm  Anfang 1921,  Urga (Ulan Bator) zu erobern. Seine Soldaten brandschatzten die Stadt aufs Grauenvollste. Offiziell wurde der Bogd Khan (theokratischer Herrscher in Urga) wieder eingesetzt und Sternberg wurde Kriegsminister. Kurzzeitig als "Befreier von den Chinesen" gefeiert, wurde er bald zum verhassten Tyrann.

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Bogd Khan Palast

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Sukhbaatar

Nach wenigen Monaten  - am 21. Juli 1921 (heute Nationalfeiertag) - gelang es der Roten Armee und mongolischen Revolutionären
unter Führung Sukhbaatars, den verrückten Baron zu vertreiben. Sukkbaatar gehörte zu einer Gruppe von 26 Mongolen,
die 1920 russische Unterstützung gesucht hatten. In der neuen Regierung wurde er Kriegsminister.
Zwei Jahre später starb er im Alter nur 30 Jahren. Es gibt Gerüchte über ein Giftattentat.
Von Sternberg wurde vom Kriegsgericht in Nowosibirsk für verrückt erklärt, zum Tode verurteilt und exekutiert.

 

Offiziell blieb der Bogd Khan als Monarch im Amt, doch nach seinem Tode 1924 wurde die Mongolische
Volksrepublik ausgerufen. Die Nationalversammlung beschloss, dass Russland der "einzige Freund und Alliierte"
der Mongolei sei. Der Kreml erkannte1924 die Souveränität Chinas über die Mongolei an, ausgenommen die mongolische Innenpolitik, die fortan identisch mit der des Kreml war.
Erst 1946 gab Peking offiziell seinen Anspruch auf die Mongolei ab. Jetzt war die Mongolei unabhängig, die Freundschaft zu Russland blieb, was diese Denkmal bezeugen soll.

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Kulturrevolution

Etwa zeitgleich (um 1930)   mit den "Säuberungen" in Russland und wenig später mit der Kulturrevolution in China fand auch in der Mongolei
eine Verfolgung Andersdenkender statt. Opfer waren Lamas, Adel, nicht Parteikonforme und Intellektuelle -
speziell jene, die im nicht-sowjetischen Ausland studiert hatten.
Von ca. 700 Klöstern blieb nur eine Handvoll übrig. Kunstschätze und unersetzliche Schriften wurden zerstört.
Z.B: soll das Verbrennen der Klosterbibliothek von Erdene Zuu einen Monat gedauert haben.
Heute geht man davon aus, dass etwa 30 000 Menschen ermordet wurden - gut 5% der Bevölkerung.

 

Wirtschaftlicher Auf- und wieder Abschwung.

Die Zeit danach, etwa ab 1950, sehen viele Mongolen als eine goldene Zeit an.
Schulreform, medizinisch Versorgung, Landreform und Planwirtschaft, Kollektivierung der Herden, Aufbau einer Industrie usw.
trugen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse bei.

Doch nach und nach regte sich  Unmut gegenüber der Diktatur der kommunistischen Partei.
Massendemonstrationen führten letztendlich zu den ersten freien Wahlen (1990).

Der Preis für die neu gewonnene Freiheit war jedoch hoch. Russische Fachkräfte verließen das Land und die noch relativ neuen Strukturen brachen zusammen. Eine schlimme Wirtschaftskrise war die Folge.

Heute gilt die Mongolei als gefestigte Demokratie. Das an Bodenschätzen reiche Land wird von ausländischen Investoren umworben.
Bleibt zu hoffen, dass die Mongolei dies zum Wohle der Bevölkerung nutzen kann.

 

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